Autonomie
Die mennonitischen Gemeinden sind allesamt autonom. Das beruht auf der strikten Trennung von Kirche und Staat. Diese Trennung liegt tief in den Glaubensgrundsätzen der Mennoniten verwurzelt. Sie hat aber auch dazu beigetragen, dass es oft Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen den Mennoniten und ihrem politischen und sozialen Umfeld gegeben hat. Autonomie bedeutet zwar nicht „abgeschottet“ vom realen weltlichen Leben, aber zumindest weder dogmatisch noch ökonomisch vom Staat – oder seinen religiösen Institutionen – abhängig zu sein.
Mennonitengemeinden versuchen weitestgehend ihre Unabhängigkeit zu bewahren, indem sie Kosten für Seelsorge, Gemeindearbeit usw. selbst tragen. Das heißt, Mitglieder einer Mennonitengemeinde zahlen in Deutschland keine Kirchensteuer, sondern leisten ihre freiwilligen Beiträge direkt an die Gemeinde, der sie angehören.
Autonomie der Gemeinde bedeutet auch nicht, dass eine Mennonitengemeinde gleich einer Insel in der Welt besteht. Die Mennonitengemeinde Weierhof war, ist und wird hoffentlich immer eine Anlauf- und Begegnungsstätte für viele Menschen aus aller Welt bleiben.